Trekkingstöcke – Stütze und Sicherheit

Trekkingstöcke

Trekkingstöcke – Stütze und Sicherheit

Ein Stock beim Wandern ist so alt wie das Wandern selbst. Pilger nutzten sie, ebenso das „einfach Volk“. Der Holzprügel war Stütze und Möglichkeit der Selbstverteidigung. Heute ist der Trekkingstock durch medizinische Ganganalysen legitimiert. Allerdings sollten immer zwei Stöcke benutzt werden.

Entlastung des Körpers

Die Verwendung von Trekkingstöcken reduziert das getragene Körpergewicht. Bereits im ebenen Gelände werden bei jedem Schritt ca. 5 kg gespart. Bei Abstiegen erhöht sich das reduzierte Körpergewicht auf etwa 8-9 kg. Das summiert sich auf etwa 250 Tonnen in acht Stunden.

Trekkingstöcke schonen die Knie. Die Krafteinwirkung auf Kniegelenke beim Bergabgehen mit Stöcken liegt um ca. 22% niedriger als ohne Stockeinsatz. Obendrein halbiert der Stockeinsatz die Maximalbelastungdauer auf das Knie. Auch die Muskeln werden geschont. Beim Bergabgehen fungiert die Oberschenkelmuskulatur als Stoßdämpfer. Stöcke nehmen diesem „Stoßdämpfer“ Arbeit ab – bis zu 21%. Der Einsatz von Trekkingstöcken verzögert das Ermüden der Muskulatur. Das spart Kraft und hilft, Verletzungen zu vermeiden.

Beim Bergaufgehen verteilt man die notwendige Kraft von den Beinen auf den Oberkörper. Auch hier wird die Ermüdung verzögert. Dazu wird der Oberkörper mittrainiert. Außerdem fördert die offene Armhaltung beim Wandern mit zwei Stöcken die Atmung. Man läuft gerader und bekommt mehr Sauerstoff in die Lunge.

Teleskopstöcke

Teleskopierbare Stöcke sind die Klassiker unter den Trekkingstöcken. Meist sind sie dreiteilig und man kommt auf eine Packlänge von etwa 50 bis 65 cm. Grundsätzlich gibt es zwei Verstellsysteme: Innenjustierung anhand eines Spreizkonus oder die Außenjustierung durch einen Klappmechanismus. Die Innenjustierung ist die stabilere Verstellung. Leki Stöcke haben hier eine Durchrutschstabilität von 150 Kg TÜV geprüft. Discounterstöcke werben dagegen mit 25 Kilo – das ist viel zu wenig und in den Bergen ein Sicherheitsrisiko.

Der Vorteil der Außenklemmung: Es ist einfach und erfordert nicht so viel Kraft es zu öffnen und schließen. Manche Hersteller nutzen auch Lochraster. Der Nachteil hier: Das Loch im Aluminiumrohr reduziert die Bruchfestigkeit des Stockes.

Faltstöcke

Relativ neu sind Faltstöcke. Sie werden mit einem Kevlar- oder Aramidschnur verbunden und im oberen Stockbereich fixiert. Der große Vorteil der Faltstöcke ist das Packmaß von unter 35, manchmal sogar unter 30 cm Länge. Die Stöcke können so im Tagesrucksack und bei Fernreisen im Koffer transportieret werden. Gute Faltstöcke – Leki oder Black Diamond Equipment – bieten ausreichend Bruchstabilität für Bergeinsätze.

Festlängen

Stöcke mit Festlänge sind für sportliche Einsätze wie Nordic Walking und Speed Hiking. Sie haben einen anderen Griff, da man sie dynamisch am Körper vorbeizieht – Trekkingstöcke werden in der Regel vor dem Körper eingesetzt – und nutzt sie als Antrieb und weniger zur Entlastung. Diese müssen entsprechend der Körpergröße – Größe multipliziert mit 0,6 bis 0,7 – passend gekauft werden.

Materialien:

Das gängige Material ist Aluminium. Dieses sollte ein gestärktes HTS Aluminium mit einer Legierungsangabe haben, damit man sicher gehen kann, keinem Billigaluminium aufzusitzen. Als teurere, aber leichtere Alternative ist der zweite Werkstoff Karbon.

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